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Schule und Familien erlebt |
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Bad Aibling - Eine Partnerschaft zwischen einem bayerischen Gymnasium
und einer japanischen Oberschule, ist das nicht ein bisschen verrückt?
Das dachte sich mancher, als Aiblinger Gymnasiasten im November 2002
begannen, E-Mails mit Jugendlichen der Gaigo-Oberschule für Fremdsprachen in Yokohama auszutauschen.
Schon im folgenden Jahr besuchten 20 japanische Schüler die Kurstadt. Wegen der positiven Erfahrungen kam dann im März erneut eine Gruppe. Nun erfolgte der Gegenbesuch: 16 Schüler machten sich, begleitet von Oberstudiendirektor Kurt Lausmann und Studienräting Eveline Wimmer, nach Japan auf. Die Lehrer und Schüler der Gaigo-Schule, an der auch Deutsch unterrichtet wird, bereiteten den Besuchern einen begeisterten Empfang und organisierten für sie eine abwechslungsreiche Woche. Im Mittelpunkt stand das Kennenlernen des Schulalltags, der sich in mancher Hinsicht vom deutschen unterscheidet: Die Schüler nehmen täglich einen bis zu zwei Stunden dauernden strapaziösen Weg in überfüllten Zügen und U-Bahnen auf sich, um zu ihrer Schule zu gelangen. Diese liegt auf einer Anhöhe mitten in Yokohama. Vom obersten Stockwerk aus haben sie einen phantastischen Weitblick bis zum Fujiama und zum Pazifik, der auch die Gäste begeisterte. Die Schüler sind jeweils bis 15 Uhr in der Schule und besuchen danach oft noch Kurse, um sich auf die Aufnahmeprüfung für die Universität vorzubereiten. Überrascht waren die Aiblinger von der entspannten Atmosphäre im Unterricht und dem freundschaftlichen Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Darüber hinaus bekamen die Besucher die Möglichkeit, sich in Kalligraphie und Ikebana zu üben und erlebten eine Teezeremonie. Bei einem Ausflug nach Kamakura besichtigten sie shintoistische Schreine, buddhistische Tempel und die berühmte Daibutsu-Buddha-Statue. In einer Podiumsdiskussion, die in Englisch geführt wurde, setzte man sich mit Fragen des Umweltschutzes in Deutschland und Japan auseinander und diskutierten über Klischeevorstellungen, die die beiden Nationen voneinander haben. Zum Dank für das vielfältige Programm präsentierten die Gäste bei der Abschiedsparty deutsche und europäische Kultur durch Lieder, Tänze und klassische Musik. Beeindruckend auch, so die einhellige Meinung der Aiblinger Gruppe, was sie bei ihren Gastfamilien erlebt hätte. Diese seien mit großer Herzlichkeit aufgenommen worden und hätten Gelegenheit gehabt, das japanische Familienleben hautnah zu erfahren. Bei Besuchen im Tokioter Disneyland, bei Karaoke und gemeinsamen Einkaufsbummeln wurde deutlich, dass es in der Freizeitgestaltung keine großen Unterschiede zwischen deutschen und japanischen Jugendlichen gibt. Fazit der Gymnasiasten: Man habe ein Land erlebt, in dem eine faszinierende, alte Kultur und modernste Technologie einträchtig nebeneinander existierten und in dem die Menschen von großer Offenheit und Herzlichkeit seien. |
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